Honorarkräfte für das Oral-History-Projekt “Archiv der Flucht” -Suche abgeschlossen
von Daniel SeitzVielen Dank für Ihr Interesse! Wir haben bereits sehr viele Bewerbungen erhalten und können keine weiteren annehmen!
Als Ergänzung unseres Teams suchen wir für das Oral History Projekt “Archiv der Flucht” ab sofort auf freiberuflicher Basis Interessierte, die bis vorerst Ende des Jahres auf verschiedenen Ebenen zum Projekt beitragen wollen.
Über das Projekt:
Mit dem Oral-History-Projekt “Archiv der Flucht” ist durch die Initiative der Publizistin Carolin Emcke, der Migrationswissenschaftlerin Manuela Bojadžijev und des Hauses der Kulturen der Welt, Berlin (HKW) ein digitaler Gedächtnisort entstanden. Er erinnert an Flucht nach Deutschland im 20. und 21. Jahrhundert und leistet einen Beitrag dazu, Deutschland als historisch gewachsene Migrationsgesellschaft besser verstehen zu können. Die insgesamt 44 mehrstündigen Video-Interviews lassen Personen zu Wort kommen, die während der vergangenen 70 Jahre aus unterschiedlichen Gründen und Regionen nach Deutschland geflüchtet sind. Systematisch werden Erfahrungen mit Flucht und Vertreibung, Heimat und Exil, Zugehörigkeit und Neuanfang reflektiert. Das Filmmaterial steht vollständig transkribiert auf einer digitalen Plattform zur Verfügung und wird in einer begehbaren Installation im Haus der Kulturen Welt (HKW) in einer Festivalwoche ab 3. Oktober 2021 unter Teilnahme des Bundespräsidenten erfahrbar.
Zu diesem Hauptprojekt realisieren wir als Teilprojekt in Kooperation mit dem HKW die Entwicklung einer Bildungsplattform, welche politische Bildungsarbeit mit der Erkundung und Nutzung des Archivs verknüpft. Es sollen digitale Methoden für eine Bildungsplattform entwickelt werden, die das Archiv für Jugendliche und Pädagog*innen in der politischen Bildungsarbeit fruchtbar machen. Die bereitgestellten Materialien und Methoden bieten unterschiedliche curriculare Anschlüsse im Schulkontext, zielen aber vor allem auf die Bedarfe außerschulischer Bildungsorte wie Jugendeinrichtungen, Jugendveranstaltungen, Bibliotheken und soziale Medien.
Das Projekt fokussiert auf eine aktive, handlungsorientierte Auseinandersetzung mit dem Archivgut unter Nutzung digitaler und mediengestützter Werkzeuge und Materialien, die den Zielgruppen durch ihren täglichen Umgang vertraut sind. So können erweiterte Zugänge zum “Archiv der Flucht” geschaffen und schwerer erreichbare jugendliche Zielgruppen mit verschiedenen sozio-ökonomischen Hintergründen zwischen 13 und 21 Jahren erschlossen werden. Die Entwicklung und Erprobung passgenauer Methoden und Vermittlungsformate unter Einbeziehung von Quellen- und Materialsammlungen zum Oral-History-Ansatz und digitalen Praktiken in der politischen Bildung ist hierfür unerlässlich. Wir planen ein modulares Methodenset, das spielerische und medienpraktische Zugänge zum Archiv schafft. Diese adressieren folgende Bildungsziele und Themenschwerpunkte:
- Auseinandersetzung mit und Einordnung von Migration und Flucht in der deutschen Einwanderungsgesellschaft
- Sensibilisierung zum Thema Rassismus, Primärprävention und Erschließung solidarischer Handlungsoptionen
- Verstehen und Vergleichen von Oral History, Archivkultur und öffentlicher/akademischer Geschichtsschreibung
Wen wir suchen:
Wir wünschen uns zum einen Menschen die das Projekt über seine Laufzeit als feste Honorarkräfte begleiten, als auch Menschen die ihre Expertise punktuell einbringen. Auch nach Beendigung des Projektes gibt es die Perspektive, längerfristig zusammenzuarbeiten.
Aufgabenschwerpunkte sind:
- In der Konzeptionsphase an der Materialentwicklung von vier Methodensets mit unterschiedlicher thematischer Ausrichtung auf Grundlage des Video-Materials des HKW mitarbeiten. Dafür Workshops organisieren und im Team die Konzeption der Methodensets voranbringen.
- In der Erpobungsphase Tests der Methodensets mit unterschiedlichen Lerngruppen und -orten (Schulen, Orte der außerschulischen Jugendarbeit, Bibliotheken)
- In der Anwendungsphase bzw. für den Launch am 3.10.2021 und darüber hinaus Multiplikator*innen-Schulungen realisieren und an der Bereitstellung der digitalen Bildungsplattform und Veröffentlichung und Bekanntmachung Website (OER) mitwirken.
Diese Kompetenzen wünschen wir uns:
- Pädagogische Erfahrungen in der Jugend- und Erwachsenenbildung
- möglichst Vorerfahrungen im Erarbeiten digitaler / multimedialer Bildungskonzepte und Methoden für verschiedene Zielgruppen
- Kenntnisse und Expertisen in den oben genannten Themenschwerpunkten
- Affinität zu digitalen Medien und Anwendungen
- Teamfähigkeit und die Bereitschaft eigenständig in einem dezentralen Team zu arbeiten
- Strukturierte Arbeitsweise
Was wir bieten:
- Ein spannendes innovatives Projekt in einem medienpädagogischen Verein mit awesome Team, spannenden Zielgruppen und Kooperationspartner*innen
- Viel Raum für das Einbringen eigener Ideen und kreativer Prozesse
- Arbeitszeiten flexibel nach Absprache (auch remote)
- Übliches Honorar
Wir freuen uns auch auf Bewerbungen von Menschen aus häufig wenig(er) repräsentierten Gruppen, um unseren Weg zu einer inklusiven und diversen Organisation mitzugehen und zu gestalten. Wir bieten ein reflektiertes Umfeld, das sich kritisch mit den eigenen Praxen auseinandersetzt.
Ihre schriftliche Bewerbung inklusive Lebenslauf und aktuellen Referenzen richten Sie bitte zeitnah (Projekt läuft schon) mit möglichem monatlichen Stundenumfang an . Wir bitten auf Angaben wie Alter, Familienstand sowie Bewerbungsfotos zu verzichten.
Vielen Dank für Ihr Interesse! Wir haben bereits sehr viele Bewerbungen erhalten und können keine weiteren annehmen!