Zukunfts(t)räume junger Spandauer*innen: Vom Wunsch-Ort zur gelebten Utopie
von Serkan ÜnsalVon April bis November 2023 waren wir in Spandau und brachten, gemeinsam mit jungen Teilnehmenden und tollen Kooperationspartner*innen, etwas ganz Besonderes zum Leben. Junge Menschen, nicht älter als 15 Jahre, haben sich auf eine kreative Reise begeben, um Visionen für reale Orte und Plätze in Spandau zu entwerfen.
Sie fragten sich: Was fehlt in ihrer täglichen Umgebung? Und wie können Orte des Alltags und des Ankommens schöner, besser und ein Zuhause werden?
Die Inspiration für ihre Projekte fanden die Teilnehmer*innen in den Erzählungen von Zeitzeug*innen, deren Geschichten im Rahmen des Archivs der Flucht des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) gesammelt wurden. Dieses Oral History Projekt dokumentiert Flucht- und Vertreibungsgeschichten nach Deutschland aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Es ist mehr als ein Archiv; es ist ein lebendiges Gedächtnis, das die Jugendlichen, deren Großteil erst seit Kurzem in Deutschland ist, dazu anregte, über ihre eigene Rolle in der Gesellschaft und die Gestaltung ihrer Umgebung nachzudenken.
Im Rahmen von insgesamt acht Durchführungen wurden die Teilnehmenden dabei unterstützt, ihre Wünsche und Gesellschaftsvorstellungen kreativ umzusetzen. Sie bastelten Miniaturwelten in Boxen – eine haptische und anschauliche Weise, ihre Vorstellungen von einem idealen Ankommens- und Alltagsort auszudrücken. Vom Jobcenter, Eiscafé, Sportplatz und der Schule, bis hin zu den Spandauer Arcaden, sind viele Alltagsorte dabei.
Im nächsten Schritt entstanden anhand von 360° Fotos und Augmented Reality (AR) Technologie in der Online-Lernumgebung CoSpaces aus diesen analogen Miniaturwelten digitale Orte, die im Anschluss mit VR-Brillen immersiv erkundet werden konnten.
Am 17. November 2023 öffnet sich im Bürgersaal im Rathaus Spandau ein Fenster in diese Welt der Utopien. Die Ausstellung „Gelebte Utopie – Spandau als guter Ort zum Ankommen“ präsentiert die Ergebnisse dieses Projekts. Besucher*innen erwartet ein Überblick über das Projekt, gefolgt von persönlichen Redebeiträgen einiger junger Teilnehmer*innen. Ein Highlight wird die Vorstellung der in Virtual Reality umgesetzten Räume sein. Zum Abschluss gibt es Snacks, Getränke und die Möglichkeit zum lockeren Austausch.
Hier ein Überblick, wo in Spandau die Traum-Orte verortet sind:
„Gelebte Utopie“ ist mehr als ein Workshop. Es ist ein Zeugnis dafür, wie junge Menschen aktiv ihre Zukunft gestalten können, wenn sie die richtigen Werkzeuge und Inspirationen an die Hand bekommen. Durch die Verknüpfung von Geschichtsbewusstsein und moderner Technologie schlägt dieses Projekt eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Erinnerung und Vision.
Danke an all unsere Kooperationspartner*innen!
- Diesterweg-Stipendium
- Willkommensklasse von Nadine Schimmel
- Willkommensklasse von Jenny Wolf
- BDP Mädchen*laden Spandau
- Partnerschaften für Demokratie Spdandau
- Bezirksamt Spandau
- Kinder- und Jugendbibliothek Spandau
- Medienwerkstatt Spandau Neustadt
Für weitere Informationen besuchen Sie www.archivderflucht-bildung.org, www.archivderflucht.hkw.de und folgen Sie uns auf Instagram.
In die von den Teilnehmenden geschaffenen utopischen Orte können Sie hier eintauchen: