Educamp Köln #ecco12
von Daniel SeitzUm es vorweg zu nehmen: Es war wieder ein äusserst spannendes Barcamp rund um Bildung mit neuen Medien, tolle Stimmung, recht gute Organisation, und spannendem Austausch.
Am Freitag gab es an das Educamp angedockt einen Eduhack. Karsten Wolf von der Uni Bremen stellte die tolle Methode vor: Nach möglichem Austausch im Vorfeld stellt jede/r, die/der will, ein Eduhack-Projekt vor – ein kleines, überschaubares, Projekt, das direkt umgesetzt wird. Wer darauf Lust hat, schließt sich an und es wird konkret am Ergebnis, einer praktischen Umsetzung gearbeitet. Entstanden sind ein Video über Educamps, ein iAuthor-Buch, ein iAuthor-Hack mit Widgets, eine Educamp-App – @kadewe und ich haben an einem open-Badges Projekt gearbeitet.
Eine sehr spannende Methode, die mit einer „demo or die“-Session abgeschlossen wird – ich denke, im regulären Zeitrahmen von 2,5 Tagen können so sehr großartige Sachen entstehen. Aber auch schon die kurze Zeitspanne von wenigen Stunden brachte beachtliche Ergebnisse. Und endlich auch mal Dinge einfach zur Umsetzung.
Die Idee von Badges und dem damit einhergehenden „sichtbar machen und digitalem qualifizieren von Kompetenzen“ (nicht nur) von Jugendlichen begleitet mich seitdem, Mediale Pfade wird sicher an diesem Thema bleiben. Vielen Dank dafür an Karsten!
Dann Samstag (Übersicht der Sessions) und Sonntag (Übersicht, Reiter Sonntag) das Educamp #ecco12:
Schon im Vorfeld wurde klar: Das Thema der – hauptsächlich im schulischen Kontext arbeitenden – Teilnehmern (Teilgeber im Barcamp-Jargon, da ein Barcamp von aktiver Teilnahme lebt) ist open educational ressources (OER). So gab es dann auch einen (erstmalig?) themenspezifischen Slot, um nicht OER-Themen parallel zu setzen. Die Sessions waren gut bis sehr gut besucht, leider wurde vielfach und auch noch am zweiten Tag sehr deutlich, das es an vielen Stellen um grundlegendes Wissen um freie Lizenzen, Urheber- und Nutzungsrecht mangelt. Hier bedarf es nach wie vor viel mehr Aufklärung und vor allem gut aufbereiteten, einfach zu erschließendem Material zum Thema. Das Thema umfassend aufgearbeitet haben Jöran Muuß-Mermolz und Felix Schaumburg, deswegen sei an dieser Stelle nur auf das bald erscheinende White-Paper verwiesen. Die Idee, einen OER-Showroom (inspiriert durch den OpenData-Showroom) aufzubauen, um Neulingen schnell und übersichtlich, hübsch aufbereitet, einen guten Überblick über OER-BestPractice Beispiele zu geben, fand (leider) noch nicht konkrete Mitstreiter, aber auf Zustimmung, dass Bedarf da ist. Wer Lust hat, diesen (mit) umzusetzen, kann gerne Verbindung mit mir aufnehmen.
Großen Spaß brachte auch das Googlequiz von Jöran
Eine Session „Barcamps für Jugendliche“ war sehr spannend, da sie das Thema insbesondere aus Sicht der Schule aufmachte – was für besondere Herausforderungen bietet ein Barcamp an einer Schule, wenn z.B. die Freiwilligkeit (und damit intrinsische Motivation) nicht gegeben ist. Können Lehrer sich auf die Gleichheit aller Teilnehmer in einer Barcamp-Situation einlassen – und wollen sie das? Daneben stehen natürlich nach wie vor die zahlreichen organisatorischen und methodischen Herausforderungen, wie sie uns z.B. beim Gamescamp schon begleitet haben. Eine kleine Gruppe an „Barcamps für Jugendliche-Aktivisten“ hat sich gefunden – und wird sich mindestens über die Educamps austauschen.
Auch großes Thema – im Vorfeld wie auf dem Educamp – war Sponsoring der Educamps, insbesondere am Beispiel von Bertelsmann. Christian Füller hat sehr spannend ins Thema eingeführt, es gab eine tolle Session, die wieder zur Versachlichung der Diskussion beigetragen hat (und aufgezeigt hat, wie viel Sessions durch gute Moderation gewinnen). Daraus ergab sich noch eine weitere Session: „Sponsoring bei Educamps“ – ein Thema, das ich mit Blick auf Sponsoring in der Bildungsarbeit schon länger mit mir rumtrage und das sehr konstruktiv bearbeitet wurde.