Jugend hackt goes Sömmerda – but why?
von Katja Lauth
Jugend hackt hat sich im Jahr 2013 mit Projektbeginn zum Ziel gesetzt, die Welt mit Code zu verbessern – und davon sollten sich alle Jugendliche des Genderspektrums angesprochen fühlen. Durch gezielte Ansprache, Kooperationen und diverse Vorbilder nahmen an den Lab- und Eventangeboten der letzten elf Jahre regelmäßig 25 bis 30 Prozent Mädchen und genderqueere Jugendliche teil. Das klingt nach wenig, ist jedoch im Vergleich zu anderen Projekten im MINT-Bereich viel. Noch immer hält sich in der Gesellschaft hartnäckig die Vorstellung bestimmter Geschlechterrollen – und das heißt konkret, dass die Tech-Szene vor allem cis-männlich ist und immer noch zu wenige FLINTA*-Personen einen technischen Beruf anstreben und ausüben.
Ein erster Schritt ist es daher, exklusive Bildungsangebote zu Coding, Making und Gaming für Mädchen, inter, nicht-binäre, trans und agender Jugendliche (kurz: MINTA*) zu schaffen, um ihnen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie sich ohne Bewertung an Code und Hardware ausprobieren können.
Das ist ein wunderbarer Anfang, aber mit unserem neuen Projekt Jugend hackt 2 Go wollen wir es nun ganz genau wissen: Was ist konkret notwendig, um Interesse und Lust an Technik von MINTA* zu fördern? Wie müssen die Bildungsangebote kommuniziert und gestaltet sein, damit möglichst viele MINTA* sie wahrnehmen und ihren eigenen Zugang zu Technik finden? Und was muss beachtet werden, wenn diese Angebote im strukturell benachteiligten ländlichen Raum stattfinden?
Um das zu erforschen, kooperiert medialepfade mit dem Erfurter Verein Spawpoint – Institut für Spiel- und Medienkultur e.V., der als langjähriger Jugend hackt Lab-Standort einen barrierearmen Makespace konzipiert und entstehen lassen hat. Neben dem Schwerpunkt auf game based learning Ansätzen, bringt der Verein viel Erfahrung mit formellen Bildungsprozessen in der Hochschulausbildung und in der schulischen Bildung mit. Gemeinsam arbeiten wir im Landkreis Sömmerda direkt mit den Schulsozialarbeiter*innen, die den Nachmittagsbereich an Schulen koordinieren, zusammen. Wir bieten ihnen Weiterbildungen zu geschlechterreflektierter Medienpädagogik und Awareness-Arbeit an, damit sie langfristig eigene Angebote für die Zielgruppe durchführen können. Denn wir streben eine kontinuierliche, in den Schulalltag integrierte Förderung von MINTA*-Jugendlichen an. Für die Jugendlichen entwickeln wir Angebote, die basierend auf ihrem Feedback optimal auf die Zielgruppe MINTA* zugeschnitten sind.
Abschließend stellen wir euch die entwickelten Bildungsangebote als Open Educational Resources (OER) zur Verfügung und veröffentlichen Empfehlungen, die zeigen, unter welchen Bedingungen geschlechterreflektierte Technik- und Medienbildung besonders erfolgreich ist.
Hier könnt ihr mehr über unser Projekt erfahren.
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